Marx’ Kritik der Philosophie in den “Pariser Manuskripten”

Es war eine Unmenge Arbeit, und jetzt bin ich ein bisschen stolz, dass endlich mein Aufsatz heraus ist:

Marx’ Kritik der Philosophie in den “Pariser Manuskripten”

An dem Projekt habe ich seit meinem ersten Theorie-Vortrag im Jahr 2008 immer wieder gearbeitet und jetzt bin ich an dem Punkt zu sagen, ich habe den Text von Marx geknackt. Der Aufsatz ist erschienen im Sammelband “Auf den Schultern von Marx”, der hier heruntergeladen werden kann: https://www.rosalux.de/publikation/id/43589.

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Die 70er: Auch keine Hochzeiten der Dialektik

Von heute aus scheint es, dass die 70er und 80er Jahre geradezu Hochzeiten der Dialektik waren, während sie heute fast nur noch mehr ein mythisches Raunen aus früheren Zeiten ist. Wenn man sich die Sache genau ansieht, dann sehen diese Zeiten gar nicht mehr so rosig aus. Wir müssen weder diesen Zeiten nachjammern noch die sogenannte Dialektik dieser Zeit versuchen auszugraben und zu verstehen.

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Versuch, den Faschismus von der Krise her zu verstehen

Ich versuche hier, den Faschismusbegriff von der Krise des Kapitalismus her aufzuziehen (dabei Krise und Kapitalismus nicht ökonomistisch-reduktionistisch gedacht). Faschismus wäre so verstanden die Konsequenz aus einer krisenhaften Unmöglichkeit kapitalistischer Reproduktion (nicht ökonomistisch gedacht), in der die Prämissen dieser Reproduktion durch Gewalt aufrechterhalten werden sollen. So lassen sich m. E. dann die Imperative z. B. des totalen Kriegs und der Vernichtung um ihrer selbst willen verstehen.

Viele würden wahrscheinlich sagen, ja klar, das ist ja common sense, dass der Faschismus aus der Krise des Kapitals resultiert. Mir scheint aber eher, dass die spezifische Singularität von Auschwitz in der heutigen Faschismusdiskussion nicht mehr konkret-inhaltlich vorkommt. Andererseits wird in dieser Debatte aber auch die AfD als faschistisch kritisiert, was ich für eine ziemliche Fehleinschätzung halte.

Zudem scheint mir in diesem common sense Krise nicht radikal als möglicher Zusammenbruch gedacht, als finale Krise. Dabei gibt gerade die aktuelle Corona-Krise Anlass, über den Krisenbegriff neu nachzudenken. Tatsächlich gibt es seit langem in der linken Theorie eine unselige Allianz sehr verschiedener Lager (Antideutsche, Regulationstheorie, Strukturalismus, Poststrukturalismus), die mithilfe eines entschärften Krisenbegriffs vor allem die Regenerationsfähigkeit des Kapitalismus hervorhebt.

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