Ich versuche hier die Richtung einer materialistischen Kritik von Identität, Selbst und Selbstwert zu entwickeln. Ich begreife diese Phänomene als gesellschaftlich bedingte, entfremdete Formen des Selbstbewusstseins. Identität, Selbst und Selbstwert prägen unser Leben und unseren Alltag ständig, in jeder Beziehung und in jedem Kontext. Es sind zutiefst widersprüchliche, hinterhältige und privategoistische Formen. Während die Phänomene affirmativ immer idealistisch als “wir selbst”, “Ehrenpunkt des Menschen” und so hingestellt werden, versuche ich eine materialistische Perspektive einzuschlagen, die diese Phänomene auf Arbeit, individuelle Geschichte (Biographie), natürliche Voraussetzungen und Interaktionen bezieht.
WeiterlesenSchlagwort: Subjektkritik
Skizze einer kulturkritischen marxistischen Lektüre des Anti-Ödipus
Ich versuche hier eine kulturkritische marxistische Lektüre des Anti-Ödipus auszuarbeiten. Zusammengefasst kann man sehr viel von der Kulturkritik des Anti-Ödipus lernen und sich von ihren antiautoritären Emanzipationsideen inspirieren lassen, muss sich dafür aber mit ziemlich grundlegenden Problemen auseinandersetzen, aufgrund derer der Anti-Ödipus praktisch – obwohl er in seinem Selbstverständnis marxistisch und revolutionär ist – bloß auf beschränkte Emanzipationen in finanziell abgesicherten kulturellen Nischen hinausläuft.
WeiterlesenGegen Individualpsychologie, für Kulturtheorie
Es scheint mir in der kritischen Theorie des bürgerlichen Subjekts recht durchweg eine Verkürzung der Betrachtung auf das Subjekt als Individuum zu geben, im Gegensatz zu der eigentlich nötigen Betrachtung des Subjekts innerhalb der bürgerlichen Kultur (als Teil dieser Kultur, als konstituiert durch diese Kultur und als diese Kultur konstituierend).
Mit der kritischen Theorie des bürgerlichen Subjekts meine ich etwa die Sozialpsychologie des Antisemitismus oder die Theorie der ideologischen Unterwerfung/Zustimmung zum Kapitalismus.
WeiterlesenSubjekt und Ideologie außerhalb der imperialistischen Zentren?
Kann eine Theorie von bürgerlich-kapitalistischer Subjektivität und Ideologie für Gesellschaften der Semiperipherie und Peripherie in derselben Weise gelten wie für die Metropolen?
Die Frage hat sich mir jedenfalls gestellt, als ich in Ägypten unterwegs war. Man könnte die Situation dort mit dem Europa des 19. Jahrhunderts vergleichen, vor der „Verbürgerlichung des Proletariats“, als Proletariat und Landbevölkerung zwar Teil des Kapitalismus, aber trotzdem noch nicht vollständig integriert waren.
WeiterlesenUmriss meiner Arbeit zur marxistischen Subjektkritik
Ich versuche mal in den Grundzügen zu umreißen, worin meine aktuelle Arbeit besteht.
Das Thema meiner Arbeit ist die Kritik des bürgerlich-kapitalistischen Subjekts oder kurz die marxistische Subjektkritik. Es geht mir also um die Kritik der entfremdeten Form des Menschen unter kapitalistischen Lebensbedingungen.
WeiterlesenWorkshop “Subjekt & Gesellschaft. Autonomie & Unterwerfung”
Sa, 13-04-19 13-18 Uhr Marchstr. 23 TU Berlin
Martin Fries: Subjekttheorie: Warum ist das wichtig und worüber streiten sich die Leute?
Sonja Witte: Fehltritte – Zum Unbewussten zwischen Subjekt und Gesellschaft
Emanuel Kapfinger: “Werden, was man ist” und “Kampf um Anerkennung”. Eine materialistische Ausbeutung von Hegels Subjekttheorie
Sahra Dornick: Das Postsouveräne als Deutungsrahmen und Denkfigur
Der Workshop steht allen Interessierten offen. Es wird einen Reader zur Vorbereitung geben. Um Anmeldung wird gebeten: subjekt-autonomie@riseup.net