Marx’ Kritik des Utopismus

Zeitungsartikel von mir, erschienen in der Zeitung “analyse & kritik” vom 15.01.2019:

Gegen alte und neue linke Erzählungen
Marx’ Kritik des Utopismus ist noch immer aktuell

Die ersten Absätze: “Wir brauchen eine neue linke Erzählung. Wir brauchen Utopien, mit denen wir die Menschen für das linke Projekt begeistern können. Solche oder ähnliche Appell erklingen in linken Debatten immer häufiger. Die Idee: Nur so können wir eine Perspektive über das Bestehende hinaus entwickeln.

Utopien bieten aber gerade keine Perspektive über das Bestehende hinaus. Sie sind antikapitalistisch, gehen aber an der emanzipatorischen Praxis der Gegenwart vorbei.

Das betrifft auch den von analyse und kritik mit herausgegebenen Band »Neue Klassenpolitik«: Darin wird eine neue linke Erzählung für nötig befunden, die den Menschen wieder eine Zukunftsvision ermöglicht, sie mit einem »Traum von einer anderen Welt« aufrüttelt.”

“Neue linke Erzählung”?

In letzter Zeit stolpere ich ziemlich oft darüber, dass bestimmte Teile der (radikalen) Linken die bürgerlichen Ideale Freiheit, Gleichheit, Solidarität hochhalten.

Sebastian Friedrich hat ein Buch herausgegeben mit dem Titel “Neue Klassenpolitik”. Er schreibt darin:

“Die Koordinaten linker Politik sind Gleichheit und Freiheit. Gleichheit im ökonomischen Sinne als gleiche Teilhabe aller am Reichtum einer Gesellschaft, Freiheit im Sinne der freien Entfaltung, und beide gedacht als sich wechselseitig bedingend.” (https://www.neues-deutschland.de/…/1104663.linke-gesellscha…)

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