Hegel und der Kampf gegen den Antisemitismus

Hegel war von 1816 bis 1818 Professor in Heidelberg. Dort setzten Hegels Schüler in der Heidelberger Allgemeinen Burschenschaft die Aufnahme jüdischer Studenten durch. Es war damals die einzige Burschenschaft in ganz Deutschland, in der Juden Mitglieder werden konnten. Diese Entscheidung war durch Hegels Rechtsphilosophie beeinflusst, in der er explizit für die rechtliche Gleichstellung der Juden eintrat, eine damals bemerkenswerte Positionierung. In seinen Grundlinien der Philosophie des Rechts hält Hegel programmatisch fest: „Der Mensch gilt so, weil er Mensch ist, nicht weil er Jude, Katholik, Protestant, Deutscher, Italiener usf. ist.“ (Dieses Buch erschien erst 1820, allerdings hielt Hegel im Wintersemester 1817/18 in Heidelberg eine Vorlesung über Rechtsphilosophie.)

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Workshop: „Was tun gegen den Aufstieg der extremen Rechten?“

Sonntag, 24.11.2024, 10:00-17:00 Uhr
Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung
Olivaer Platz 16, Charlottenburg

Der eintägige Workshop soll angesichts der zunehmenden Gefahr durch die extreme Rechte über die multifaktoriellen Ursachen ihres Aufstiegs sowie über Probleme bisheriger antifaschistischer Gegenwehr aufklären. Gemeinsam wollen wir mögliche antifaschistische und zivilgesellschaftliche Gegenstrategien diskutieren.

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Was tun gegen die radikale Rechte?

Um dem Rechtsruck Einhalt zu bieten und der drohenden Gefahr einer Faschisierung zu begegnen, genügt es nicht, für Demokratie und Menschenrechte Flagge zu zeigen und die politischen Organisationen der radikalen Rechten (AfD etc.) unter Repression zu stellen.

Sondern man muss an die Ursachen des Rechtsrucks ran: Das aufheben, woraus er entsteht.

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Kritische Theorie der extremen Rechten

Soeben ist der Open-Access-Sammelband Kritische Theorie der extremen Rechten. Analysen im Anschluss an Adorno, Horkheimer und Co im transcript Verlag erschienen, herausgegeben von Leo Roepert. Mein Beitrag heißt „Die Gegenwart des faschistischen Subjekts. Autoritarismus – Pseudosozialismus – Eliminatorischer Faschismus“. Darin beziehe die in meinem Buch Die Faschisierung des Subjekts erarbeitete Theorie systematisch auf die Gegenwart der radikalen Rechten (AfD, Björn Höcke, NSU, usw.). Mein Beitrag kann direkt hier im PDF gelesen werden.

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nd-Artikel zum Rechtsruck und der fehlenden Klassenpolitik der Linken

Ich habe einen Artikel für das nd (29.09.2023) geschrieben, in dem ich die derzeit verbreitete Erklärung des Rechtsrucks kritisiere, derzufolge die fehlende Klassenpolitik die Ursache sei.

Ich zeige, wie substanzlos diese Erklärung ist, stelle eine eigene Erklärung dagegen und skizziere einen sozialistischen Antifaschismus, der der radikalen Rechten effektiv etwas entgegensetzen könnte. Der setzt aber nicht auf Klassenpolitik, sondern auf Kulturrevolution in Orientierung an 1917 und 1968 (ohne dabei die Klassenpolitik auszuschließen).

Wilhelm Heitmeyers „Signaturen der Bedrohung“: Eine dialektische Theorie der radikalen Rechten

Wilhelm Heitmeyer legt mit den zwei Bänden der Signaturen der Bedrohung[1] eine umfassende Theorie der gegenwärtigen radikalen Rechten vor. Es handelt sich dabei um eine kritisch-dialektische Theorie, weil sie die verschiedenen Aspekte und Ursachen der radikalen Rechten so miteinander in Beziehung setzt, dass sie anhand der Interdependenzen und Interaktionen dieser Aspekte und Ursachen die radikale Rechte in ihrer komplexen Gesamtheit darzustellen vermag.

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