Seit der Übersetzung von Didier Eribons Buch Rückkehr nach Reims (2016) ist in der deutschen Debatte über die radikale Rechten eine extrem problematische Erklärung des Aufstiegs der radikalen Rechten verbreitet, die dessen Ursache in der fehlenden Klassenpolitik der Linken sehen, welche sich nur mehr um Identitätspolitik kümmere. Das wird vor allem von politischen Akteur:innen vertreten, unter anderem vom Wagenknecht-Flügel der Linkspartei, sowie von trotzkistischen, marxistisch-leninistischen und neoleninistischen Gruppen – also insgesamt von “orthodox” geprägten Strömungen der Linken.[1]
Schlagwort: Anti-/Faschismus
Das rechtsradikale Funktionsgefüge aus Autoritarismus und Faschismus
Den Erfolg und die Schlagkraft der radikalen Rechten kann man nur adäquat einschätzen, wenn man ihre teilweise sehr distinkten Strömungen in ihren spezifischen Verhältnissen analysiert. Das gilt sowohl für die historische radikale Rechte in den verschiedenen Ländern als auch heutzutage.
Das Gesamtphänomen der radikalen Rechten in ihren Erfolgschancen und der von ihr entwickelten Wucht wird nicht dadurch verständlich, dass man die radikale Rechte als monolithischen Block, etwa als „die Nazis“ und „die Faschos“ begreift, sondern erst durch die spezifischen, unterschiedlichen Formen ihres Zusammenarbeitens und ihrer wechselseitigen Instrumentalisierung.
WeiterlesenVortrags-Stream “Kritische Theorie und Faschismus” jetzt online
Die Aufnahme meines Vortrags vom 10. März 2022 an der Universität Basel über “Kritische Theorie und Faschismus” ist jetzt online. Darin habe ich konzentriert die Argumentation meines Buchs Die Faschisierung des Subjekts vorgetragen:
Vielen Dank an Francesca Rüedi und Yanik Freudiger vom Orga-Team der Ringvorlesung zur Kritischen Theorie!

Faschismus-Buch in zweiter Auflage erschienen
Soeben ist die zweite Auflage meines Buchs Die Faschisierung des Subjekts erschienen, für die ich das Buch gründlich durchgesehen und korrigiert habe.
Eine echte Neuerung gibt es auch: Ein vorangestelltes Zitat von Hans-Jürgen Krahl, in dem dieser im Jahr 1965 tatsächlich exakt das Projekt formuliert hat, das ich (ohne Kenntnis dieses Zitats) in meinem Buch angegangen habe: Eine Entstehungsgeschichte des Faschismus aus dem spätbürgerlichen Bewusstsein, für die auch Heidegger noch einmal diskutiert werden müsse, so Krahl.
Diese Projektskizze haben wir (mit Meike Gerber, Julian Volz) im Nachlass Krahls bei unseren Recherchen im Archiv des Hamburger Instituts für Sozialforschung gefunden (genau gesagt hat Meike dieses Dokument gefunden). An dieser Stelle nochmal vielen Dank an das Archiv für die freundliche Unterstützung!
Rezension meines Faschismus-Buchs in analyse & kritik
Peter Nowak hat gerade eine Rezension meines Buchs in der aktuellen ak Nr. 680 vom März 2022 auf S. 36 veröffentlicht:
“Dagegen plädiert Kapfinger für eine Theorie, die im kapitalistischen Normalzustand die Keime zur Barbarei erkennt und nicht in der Alternative Faschismus versus bürgerliche Demokratie verharrt.”
Die Rezension ist online hier zu lesen.

Rezension meines Faschismus-Buchs in der Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung
Daniel Keil hat eine sorgfältige und wiederum sehr lobende Rezension meines Buchs Die Faschisierung des Subjekts für die Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung geschrieben.
Die Rezension kann man hier lesen.
Seminar zur Faschismustheorie im Sommersemester
Im Sommersemester halte ich am Institut für Kulturwissenschaft an der HU Berlin das Seminar “Kulturtheoretische Zugänge zum Faschismus”. Es findet Mittwoch 10-12 Uhr statt.
Die Beschreibung findet ihr hier. Das Seminar basiert auf meinem Buch Die Faschisierung des Subjekts.
Vortrag an der Uni Basel über Faschismustheorie
Am Donnerstag 10. März 18 c.t. halte ich an der Uni Basel den Vortrag “Kritische Theorie und Faschismus” im Rahmen der Ringvorlesung “Verästelungen der Kritischen Theorie”.
Raum und weitere Information: https://vorlesungsverzeichnis.unibas.ch/de/home?id=266929
Rezension von Alexander Häusler in der Antifa-Zeitung “Lotta”
Der Rechtsextremismusforscher Alexander Häusler (FH Düsseldorf) hat in der aktuellen Ausgabe der antifaschistischen Zeitung “Lotta” eine insgesamt sehr wohlwollende Rezension meines Buchs “Die Faschisierung des Subjekts” veröffentlicht (Lotta #85, Winter 2021/22, S. 80) und eine eindeutige Leseempfehlung gegeben. Er spricht jedoch auch einen Punkt kritisch an, der meine Aussage betrifft, dass die SA nicht faschistisch sei. Darin steckt allerdings eine wichtige Diskussion:
WeiterlesenDie Buchvorstellung in der Helle Panke letzte Woche
Auch letzte Woche in Berlin eine tolle Buchvorstellun. Vielen Dank an Falko Schmieder und Frank Engster von der Helle Panke und vielen Dank für die intensiven und präzisen Nachfragen!